Freitag, 17. November 2023, 20.00 Uhr
Anna Haentjens
"Juliette-Greco - Legende des Chansons", im "Haus 13"
Ihre einzigartige Weltkarriere begann in den Pariser Keller-Clubs der Nachkriegszeit! Juliette Gréco gilt als Muse der Existentialisten, als Königin des einstigen Pariser Künstlerviertels Saint-Germain-des-Prés. Das schwarze Etuikleid, in dem sie stets auftrat, wurde ihr Markenzeichen, ebenso wie ihre gestikulierenden Hände, mit denen sie ihre Chansons zusätzlich interpretierte. Kein Geringerer als der große Dramatiker und Philosoph Jean-Paul Sartre fragte die damals zweiundzwanzigjährige Gréco, ob sie nicht singen wolle und schenkte ihr ein von ihm getextetes Chanson. Über die Stimme der Sängerin äußerte der spätere Literaturnobelpreisträger Sartre einst: „Sie ist ein warmes, weiches Licht, das mit einem Funkenschlag die Flammen der Dichter entzünden kann.“ Juliette Gréco gebrauchte ihre unvergleichliche Stimme auch als Waffe: „Bis zum letzten Tag meines Lebens werde ich für das Recht der Menschen kämpfen, gegen den Terror, gegen die geistige Bevormundung, gegen die Gleichgültigkeit und für das einzige Gut, das zu bewahren es sich um jeden Preis lohnt: Die Freiheit.“ Mit fast neunzig Jahren startete die Gréco 2016 ihre letzte Tournee: „Das Alter hatte für mich nie eine Bedeutung. Für mich ist jeder Augenblick der beste Augenblick.“ Die auch als schwarze Sonne von Paris bezeichnete Juliette Gréco starb am 23. September 2020. In ihrer Hommage für die „Legende des Chanson“, die zudem als Schauspielerin brillierte, bringt Anna Haentjens, am Klavier von Sven Selle begleitet, in französischer und deutscher Sprache einen Querschnitt des umfangreichen, musikalischen Schaffens und vermittelt zugleich Einblicke in deren Biografie.
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